KBV: Verschiebung des ICD-11 Einsatzes um 4-5 Jahre

Berlin 10/2019, die KBV hat uns mitgeteilt, dass der Einsatz des ICD 11 in Deutschland um 4-5 Jahre verschoben wurde.
In Konsequenz wird die ICF-Kodierung, die organisatorisch mit dem ICD11 verbunden ist, nicht ausgeliefert. Das Bundesteilhabegesetz ist für Kinder, in der ambulanten Versorgung, explizit nicht nach ICD11 / ICF umzusetzen.

In der Frühförderung (SGB XII) sind die ICF Codierungen gemäß Landesvereinbahrung zu verwenden.
Vgl. auch – Forschungsprojekt PART-CHILD

Ansprechpartner insbesondere für bereits angepasste S3-Leitlinien:

Anna Maria Raskop, Abteilung Medizinische Dokumentation, Dezernat Vergütung und Gebührenordnung

Kodierung wird viel komplexer. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) plant, im Jahr 2018 die ICD-11 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme – Revision 11) zu verabschieden. In Deutschland wurden erste Betatests Ende August 2017 abgeschlossen, die Auswertungen hierzu laufen derzeit.

Einen konkreten Termin für die Einführung in Deutschland gibt es bisher nicht. Ebenso ist noch offen, wie die deutsche ICD-11-Version im Einzelnen aussehen wird. Die Überarbeitung wird jedoch Zeit in Anspruch nehmen, so dass offen bleibt, wann die ICD-11 in der Versorgungsrealität ankommen wird.

Im direkten Vergleich zu der in Deutschland aktuell geltenden ICD-10-GM 2017, weist die Betaversion der ICD-11 in den vergleichbaren Kapiteln eine Zunahme von endständigen Kodes um fast 30 Prozent auf.

Neben dem größeren Umfang wird die ICD-11 auch über ein neues Kapitel mit rund 13.000 Zusatzkodes sowie neue Möglichkeiten der Kodekombination verfügen, durch die die Komplexität der Kodierung deutlich erhöht wird. Experten gehen aus, dass die Praxis der Kodierung künftig durch Computer erfolgen muss. Text- und Spracherkennungsprogramme etwa könnten Kodes aus einer digitalen Falldokumentation generieren.

Grafik: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Zu- und Abnahme der Anzahl von Kodes der ICD-11-Betaversion im Vergleich zu der aktuell geltenden ICD-10 (deutsche Version). Dargestellt sind vergleichbare Kapitel. Stand September 2017.

Quelle: ZI, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland, zuletzt abgerufen 27.09.2017 15:35:41
https://www.zi.de/cms/presse/grafikdesmonats/

Ärzte müssen sich offenbar künftig auf eine wesentlich kompliziertere Kodierung einstellen. Darauf weist das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) unter Hinweis auf erste Tests von ICD-11 hin. Ein Drittel mehr Kodes soll ICD-11 enthalten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will im kommenden Jahr die ICD-11 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme – Revision 11) verabschieden. In Deutschland seien dazu Ende August erste Betatests abgeschlossen worden, teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung am Mittwoch mit. Aktuell liefen die Auswertungen hierzu.

Fest steht: Das Kodieren wird für Ärzte künftig komplizierter. Im direkten Vergleich zu der in Deutschland aktuell geltenden ICD-10-GM 2017, weise die Betaversion der ICD-11 in den vergleichbaren Kapiteln „eine Zunahme von endständigen Kodes“ um fast 30 Prozent auf.

Zu- und Abnahme der Anzahl von Kodes der ICD-11-Betaversion im Vergleich zu der aktuell geltenden ICD-10 (deutsche Version). Dargestellt sind vergleichbare Kapitel, Stand September 2017.

Neben dem größeren Umfang gebe es in der ICD-11 auch ein neues Kapitel mit rund 13.000 Zusatzkodes sowie neue Möglichkeiten der Kodekombination, „durch die die Komplexität der Kodierung deutlich erhöht wird“, heißt es in der ZI-Mitteilung.

Experten gingen davon aus, dass die Praxis der Kodierung künftig durch Computer erfolgen muss. Text- und Spracherkennungsprogramme könnten Kodes aus einer digitalen Falldokumentation generieren.

Einen konkreten Termin für die Einführung in Deutschland gebe es zwar bisher noch nicht. Ebenso sei noch offen, wie die deutsche ICD-11-Version im Einzelnen aussehen werde. Die Überarbeitung werde jedoch Zeit in Anspruch nehmen, so dass offen bleibe, wann die ICD-11 in der Versorgungsrealität ankommen werde, heißt es in der Zi-Mitteilung abschließend.

Quelle: (Zuletzt abgerufen am 27.09.2017 15:35:41, Autor: mm) https://www.aend.de/article/181439

Psychiatrie to go

Die WHO hat eine Vorschau auf den aktuellen Stand der Überlegungen veröffentlicht. Es gibt eine Reihe von Änderungen, im Bildschirmfoto habe ich beispielsweise mal das neue Krankheitsbild „Avoidant-restrictive food intake disorder“ aufgenommen. Es gibt neben dieser aus meiner Sicht zwar etwas skurril anmutenden, aber letztlich wohl berechtigten Neuaufnahme in den Krankheitenkatalog auch einige sehr kontroverse Planungen. So wird am lautesten in den USA diskutiert, ob in der ICD-11 die Einschlusskriterien für die bipolare Erkrankung, Depressionen oder bestimmte Verhaltensauffälligkeiten in der Kindheit so weit gefasst werden, dass eigentlich nicht behandlungsbedürftige Menschen nun eine Indikation für Medikamente mit einem zweifelhaften Nutzen erfüllen würden. Und das ist in meinen Augen eine wirkliche, reale Gefahr, der man entschieden entgegentreten muss. Ein äußerst vernünftiges und sehr lesenswertes Buch genau zu dieser Thematik hat einer der Väter des amerikanischen Diagnosesystems DSM, Allen Francis, geschrieben: „NORMAL: Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen„.

Wenn ihr euch ein eigenes Bild von den aktuellen Planungen für die ICD-11 machen wollt: Guckt in die Dokumentation der WHO mal rein und berichtet hier auf den Kommentaren, wie ihr über die Neuerungen denkt!

Quelle: https://psychiatrietogo.de/2017/03/27/blick-in-die-zukunft-so-koennte-die-neue-icd-11-aussehen/

(Zuletzt abgerufen 27.09.2017 15:40:00)

Bildquelle: ©Tierney 


Aktuelles:

ICD Kodierhandbuch / Richtlinien (PDF)

Blick in die Zukunft:
So könnte die neue ICD-11 aussehenAchtung: Beta-Version!

Sollte die Beta-Version nicht mehr aufrufbar sein, finden Sie hier die alte Version:
https://icd.who.int/browse11/l-m/en

Quelle: WHO
http://www.who.int/classifications/icd/revision/en/

Zuletzt abgerufen am:
12.10.2017, 09:05:23